Zusammen
mit Glockengießer, Kolberger
und Glockendon fertigte Martin Behaim während der Jahre
1492-1494 den ersten Globus an. Mit
Formlehm wurde der Rohling geformt, um den Ton herum wurde
Leinwandstoff geformt, vernäht und mit Leim
verstärkt. Der
Ton wurde herausgenommen. Später wurde diese Form mit Papier
überzogen und bemalt. Der "Erdapfel" stand früher auf
einem
hölzernen Fuß der durch einen eisernen
Dreifuß mit
einem Meridianring ersetzt wurde. Die Kartenvorlagen wurden
wahrscheinlich aus portugiesischen Seefahrtskarten entnommen, sowie aus
Informationen von mittelalterlichen Wissenschaftlern und
Reisebeschreibungen, sowie von seinen eigenen Seereisen.
Martin Behaim wurde am 06. Oktober 1459 in Nürnberg geboren.
1476
machte er in den Niederlanden eine Ausbildung zum Tuchhändler.
1482 wurde er in Nürnberg für acht Tage in Arrest
genommen,
weil er das Tanzverbot in der Fastenzeit gebrochen haben soll. 1484
ging er nach Portugal, wo er zum Ritter geschlagen wurde. Dort
heiratete er seine Frau Joana de Macedo. Er ging darauf hin
öfter
im portugiesischen Konigshof ein und aus. In dieser Zeit fuhr er oft
zur See.
1490-1493 hielt er sich wieder in Nürnberg auf, um
Erbangelegenheiten zu regeln.
Auf
dem Weg nach Flandern, Anfang 1494, wo er in diplomatischer Sache
für den portugiesischen König tätig sein
sollte, wurde
das Schiff gekapert. Behaim wurde in England gefangen
gehalten, in
der Hoffnung, von ihm Informationen über Perkin Warbeck, den
Thronrivalen von König Heinrich VII zu erhalten. Er floh nach
Portugal, wo er im Juli 1507 verarmt starb.
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